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SPECIAL Fingerschutz in Kitas und Schulen
EINRICHTUNGEN FÜR KINDER
Weil Kinder anderes im Kopf haben ...
Kinder haben andere Dinge im Kopf
als ihre eigene Sicherheit – sie erkun-
den neugierig und kreativ ihre Umge-
bung. Aufgrund ihres Alters können
sie Risiken in ihrem Umfeld kaum
wahrnehmen und schätzen poten-
zielle Gefahrenstellen noch nicht rich-
tig ein. In der Praxis geschehen so
häufig unnötige Unfälle an nicht oder
unzureichend gesicherten Türen in
Kindertageseinrichtungen und Schu-
len.
Der Gesetzgeber hat diese Gefahren er-
kannt und eine verbindliche Unfallverhü-
tungsvorschrift (UVV) zum Schutz der
Kinder erlassen. In der UVV Kindertages-
einrichtungen (DGUV-Vorschrift 82, vor-
mals GUV-V S2) werden entsprechende
Vorgaben für Tageseinrichtungen formu-
liert, die unter anderem die bauliche Ge-
staltung und Ausstattung festlegen. So
wird unter anderem in Paragraf 13 Absatz
(3) vorgeschrieben: „Scherstellen an den FOTOS: ATHMER
Nebenschließkanten von Türen sind zu
vermeiden.“ Die dazugehörige DGUV-
Athmer Fingerschutz verhindert das Einklemmen von Fingern und lässt sich architek-
Regel 102-002 empfiehlt den Einsatz von
tonisch ansprechend integrieren.
entsprechenden Türkonstruktionen,
Schutzprofilen oder Schutzrollos.
gegeben. Aufgrund der Körpermaße der Athmer-Fingerschutzsysteme bieten die
Demnach sind die Nebenschließkanten Kinder sowie Erfahrungen aus dem Un- passenden Lösungen, um die vorge-
von allen Türen in Tageseinrichtungen, zu fallgeschehen empfiehlt die Deutsche Ge- schriebene Nebenschließkantensiche-
denen Kinder Zugang haben, abzusichern setzliche Unfallversicherung eine Min- rung zu erfüllen. Die Vorschriften der UVV
und frühzeitig durch den Planer zu be- desthöhe des Klemmschutzes von 1500 Kindertageseinrichtungen sind nach
rücksichtigen. Eine Höhe der Finger- Millimetern ab der Türblattunterkante. GUV-SR S2 – Regel Kindertageseinrich-
schutzsicherung wird dabei durch die Weiterreichende Anforderungen der Lan- tungen Paragraf 30 (2) sowohl für
UVV Kindertageseinrichtungen nicht vor- desunfallkassen haben dabei Vorrang. Neubauten als auch für bestehende
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