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EDITORIAL
Ältere am Leben
teilhaben lassen
So lange wie möglich und bis ins hohe Al- de E-Health-Gesetz um weitere telemedi- gestalten sind, dass ältere Menschen sie
ter selbstständig in den vertrauten vier zinische Leistungen zu ergänzen.“ im Alltag nutzen können und auch wollen.
Wänden leben – diesen Wunsch der gro- Konkret müssten geeignete technische
ßen Mehrheit der Bevölkerung will die Der GdW macht sich ebenfalls für techni- Assistenzsysteme in das Leistungsrecht
Wohnungswirtschaft künftig deutlich sche Systeme stark: „Sie können zum ei- der Kranken- und Pflegekassen aufge-
stärker in der Politik verankert sehen. Zum nen dazu beitragen, Hilfs- und Pflegebe- nommen und mit höheren Zuschüssen für
„Internationalen Tag der älteren Men- dürftigkeit zu verhindern, zum anderen förderfähige Hilfsmittel im Pflegehilfsmit-
schen“ am 1. Oktober forderte Axel Ge- können sie auch bei durch Krankheit be- telverzeichnis versehen werden. „Darüber
daschko, Präsident des Spitzenverbands reits eingeschränktem Lebensraum den hinaus brauchen wir eine Investitionsof-
der Wohnungswirtschaft GdW, die Ver- Kontakt zur Umwelt aufrecht erhalten, Si- fensive in den Neubau von Wohnungen,
besserung der Wohn- und Lebenssituati- cherheit vermitteln und so länger Selbst- insbesondere im unteren und mittleren
on der älteren Menschen zu einem ständigkeit und Unabhängigkeit gewähr- Preissegment. Neubauten seien langfristig
Schwerpunkt des künftigen Koalitionsver- leisten und somit einer Übersiedlung in ein der beste Schutz vor zu hohen Mieten“,
trags zu machen. Eine Forderung, die ich Alten- oder Pflegeheim vorbeugen. Das erklärte Gedaschko.
nur unterstützen kann, denn wir alle wer- erhöht nicht nur die Lebensqualität der
den ja nicht jünger, sondern Tag für Tag Betroffenen und der Pflegenden, sondern Mit herzlichen Grüßen aus Stuttgart!
älter. Und damit werden auch all jene Din- erspart auch Kosten“, so der GdW-Chef.
ge, die jungen Menschen keine Probleme
bereiten, nicht einfacher, man denke al- Die Wohnungswirtschaft appelliert an die
lein an das Treppensteigen, das Überwin- Politik, die dazu entwickelten Vorschläge
den von Badewannenrändern und Ähnli- der 7. Altenberichtskommission in den
ches mehr. künftigen Koalitionsvertrag, der bei Re-
daktionsschluss dieser Ausgabe noch Florian Peter
„Die Wohnung muss angesichts des de- nicht unter Dach und Fach war (eher im Redakteur
mografischen Wandels zunehmend zu ei- Gegenteil!), zu übernehmen. Danach sol-
nem Standort für Gesundheit und Pflege len Bund und Länder ihre Förderprogram- f.peter@kbdonline.de
werden“, erklärte Gedaschko denn auch me für einen altersgerechten Umbau von
konsequenterweise. „Die Wohnungswirt- Wohnungen und des Wohnumfelds auf Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und
schaft arbeitet gemeinsam mit ihren Part- Dauer ausbauen und besonders auf Zu- Immobilienunternehmen GdW vertritt als größter
deutscher Branchendachverband bundesweit und
nern intensiv daran, dass ältere Menschen schüsse setzen. auf europäischer Ebene rund 3000 kommunale,
länger, sicher und komfortabel in ihrer an- genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftli-
gestammten Umgebung leben können. „Konkret muss der Bund das KfW-Pro- che, landes- und bundeseigene Wohnungsunter-
Technische Assistenzsysteme sind der gramm ,Altersgerecht umbauen’ jährlich nehmen. Sie bewirtschaften rund 6 Millionen
Wohnungen, in denen über 13 Millionen Men-
Schlüssel dafür, dass insbesondere ge- weiter steigern und mittelfristig mit jähr- schen wohnen. Der GdW repräsentiert damit
sundheitlich eingeschränkte Personen in lich 100 Millionen Euro ausstatten“, so Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller
Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.
ihren Wohnungen besser betreut werden Gedaschko. Weiter empfiehlt der Alten-
können. Dazu gehört auch, das bestehen- bericht, dass die Assistenzsysteme so zu www.gdw.de
KBD 11/2017 3