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ZEITGESCHEHEN
Gestaltungsbeiräte unverzichtbar
Erste umfassende
Bestandsaufnahme
ANDREAS MORLOK/PIXELIO.DE
Eine neue Publikation
des Bundesbauministeri-
ums und des Bundesinsti-
tuts für Bau-, Stadt- und der an der Förderung von In-
Raumforschung (BBSR) bie- strumenten, die zur Erhöhung
tet erstmals eine umfas- der Qualität unserer gebauten Ergebnis des Forschungspro-
sende Bestandsaufnahme Umwelt beitragen. Ein wichti- jekts „Perspektiven für die Bau- net unter der Rubrik „Veröf-
von Gestaltungsbeiräten in ges Anliegen ist es, städtebau- kultur in Städten und Gemein- fentlichungen“ downloaden.
Deutschland. Immer mehr lich-architektonisch und infra- den. Mehr Qualität durch Ge-
www.bbsr.bund.de
Städte richten diese Exper- strukturell relevante, öffentli- staltungsbeiräte“. Interessierte
tengremien ein, um sich bei che und private Bauvorhaben können sie kostenfrei im Inter- Kennwort: BBSR
architektonisch und städte- zu qualifizieren und einen Bei-
baulich wichtigen Bauvor- trag zur Vermittlung zwischen
haben beraten zu lassen. Fachdiskurs und Bürgeranlie-
Gestaltungsbeiräte bewer- gen zu leisten. Wie dies mit der
ten beispielsweise die ar- Beratung durch Gestaltungs-
chitektonische Qualität der beiräte gelingen kann, wird in
Maßnahmen und deren Ein- der vorliegenden Broschüre
bindung in den Stadtraum. anschaulich vermittelt, die auf
dem 2. Netzwerktreffen Ge-
Die Publikation zeigt, dass sich staltungsbeirat in Freiburg vor-
die Zahl der Beiräte seit 1994 gestellt wurde.
mehr als verdoppelt hat – auf
derzeit rund 130. Mehr als die Fallbeispiele aus deutschen
Hälfte der Gremien sind in Ba- Kommunen zeigen, wie vielfäl-
den-Württemberg und in tig die Expertengremien lokal
Nordrhein-Westfalen aktiv. Sie arbeiten und wie unterschied-
entstehen vor allem in Groß- lich ihre Zusammensetzung
städten. „Gestaltungsbeiräte und ihre Tätigkeitsfelder sind.
beraten die Kommunen nicht Die Publikation nimmt eben-
nur, um städtebauliche Fehl- falls den Mehrwert der Arbeit
entwicklungen zu vermeiden. von Gestaltungsbeiräten und
Sie fördern Debatten über gu- ihr Wirken in Verwaltung, Poli-
tes Planen und Bauen in den tik und Stadtöffentlichkeit in
Städten und Gemeinden“, den Fokus. Neben Faktoren,
sagt BBSR-Expertin Karin Hart- welche die Einrichtung eines
mann. „Ihre Einrichtung ist in Gestaltungsbeirats fördern,
der Kommune oftmals die Ini- stellt die Forschungsarbeit
tialzündung, um sich langfris- auch die Grenzen und Hemm- Kennwort: Deutsche Industriebau
tig mit Baukultur auseinander- nisse des Instruments dar. Die
zusetzen.“ Veröffentlichung richtet sich
an Fachleute in Kommunalver-
Das Bundesbauministerium ar- waltungen sowie Architekten,
beitet gemeinsam mit dem Stadtplaner und Landschafts-
Netzwerk Baukultur der Län- architekten. Die Publikation ist
KBD 11/2017 5