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ENERGIE & UMWELT
Laacher See, der Krater des ehemaligen Vulkans
Neue Filtermaterialien für Wasser- und Abwasserwerke
Ersatz für die Filterkohle
FOTOS: BISOHYDRO
Bisohydro ist eine Marke der Biso- Tochterfirma, die sich auf die Gewinnung, ne Kompression oder Verdichtung statt.
therm GmbH. Unter diesem Marken- Aufbereitung und Veredelung spezialisiert Auch blieb der glasartige amorphe Aufbau
namen werden kostengünstige Filter- hat. So werden ausschließlich oberflächen- erhalten, und es bildeten sich keine ge-
materialien für die Trinkwasseraufbe- nahe Naturprodukte gefördert und ein sundheitsschädlichen kristallinen Struktu-
reitung und die Filtration von Abwäs- speziell abgesiebtes Alumosilikat für den ren aus.
sern national und europaweit vertrie- Einsatz in der Filtration angeboten. Der
ben. Rohstoff des höchst ökologischen und Die chemische Zusammensetzung zeigt,
leichten Filtermaterials ist einem gewalti- dass es sich um ein aluminiumreiches Sili-
Bei der Erstbefüllung eines Filters spielt die gen Vulkanausbruch vor über 12.500 Jah- katgestein handelt, das einen hohen Anteil
langfristige Verfügbarkeit des ausgewähl- ren zu verdanken. Dabei entstand ein luft- an fest eingebundenen Alkalien enthält
ten Filtermaterials eine entscheidende Rol- porenreiches, kiesförmiges Mineral mit ei- (ungefähre Werte):
le, da je nach „Fahrweise“ des Filters und ner enorm großen Oberfläche.
dessen Anwendungen die Filtermaterialien l Kieselsäure SiO 2 56,0 Prozent
erst in zehn bis 20 Jahren ausgetauscht Das Zentrum des Ausbruchs lag im heuti- l Aluminiumoxid AI 2 O 3 22,0 Prozent
werden. Im Vorfeld einer anstehenden gen Laacher See, dem Krater des Vulkans, l Alkalien K 2 O + Na 2 O 12,0 Prozent
Nachbefüllung oder einer Neuverfüllung der sich mit Wasser gefüllt hat. Rund um l Eisenoxid Fe 2 O 3 3,0 Prozent
muss natürlich überprüft werden, wie ein den Laacher See, vorrangig im Neuwieder l Calciumoxid CaO 2,0 Prozent
Wechsel des Filtermaterials ermöglicht Becken, fördert das Tochterunternehmen l Magnesiumoxid MgO 1,0 Prozent
werden kann und ob dies im Rahmen des von Bisotherm im Tagebau das natürlich l Titanoxid TiO 2 0,5 Prozent
kompletten Filterprozesses überhaupt expandierte Alumosilikat, das unter dem l Glühverlust 3,5 Prozent
möglich ist. Namen Naturbims bekannt ist.
Das Alumosilikat kann in seiner vorliegen-
Traditionell haben in der Mehrschichtfiltra- Der Rohstoff Bims kommt auf der ganzen den Struktur als Filtermaterial eingesetzt
tion die kohlestämmigen Filtermaterialien Welt vor, es gibt ihn auch in den USA, Me- werden, ohne dass ein zusätzlicher, ener-
eine größere Verbreitung als Filtermateria- xiko, Türkei, Grie-chenland und Italien. Das gieaufwendiger thermischer Blähprozess
lien auf Alumosilikatbasis (zum Beispiel mengenreiche Silikatgestein aus Deutsch- nötig ist. Zur Aufarbeitung als Filtermate-
Bims, Blähton, Blähschiefer etc.). Erst in land eignet sich jedoch besonders gut als rial ist nur ein sehr geringer Energieauf-
den letzten 15 Jahren werden Alumosilika- Filtermaterial, weil das Verhältnis von Luft- wand erforderlich. In Deutschland sind die
te als Filtermaterialien verstärkt nachge- poren zu festem Material sehr hoch ist. Der großflächigen und mächtigen Rohstoffvor-
fragt und auch eingesetzt. Deshalb setzt deutsche Bims ist daher sehr leicht und von kommen für hochwertigen Naturbims auf
Bisotherm mit Bisohydro-Filtermaterialien gleichmäßigen, feinen und geschlossen- das Neuwieder Becken, den Unterneh-
auf heimische Rohstoffvorkommen und zelligen Poren durchzogen. Da das Mate- menssitz von Bisotherm, begrenzt. Der Ab-
die spezielle Rohstoffaufbereitung einer rial erdgeschichtlich sehr jung ist, fand kei- bau von Naturbims erfolgt oberflächen-
Verteilung und Mächtigkeit der Abla- Mikroskopische Aufnahme der Ober- Der heimische Naturbims wird aus-
gerungsschichten des natürlich expan- fläche eines natürlich expandierten schließlich im Tagebau gewonnen
dierten Silikatgesteins (Naturbims) Silikatkorns und per Lkw zur Aufbereitungsanlage
gebracht.
32 KBD 11/2017