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KOMMUNEN
Energieeffizienz-Netzwerke
Kommunen sparen gemeinsam
Kommunale Liegenschaften bieten pro Kommune betragen rund 5000 Euro Element „Energiemanagement“ erwei-
enorme energetische und damit auch pro Jahr, der jährliche Zeitaufwand liegt tert. Kommunen, Vereine, Kirchen und
finanzielle Einsparpotenziale. Doch bei etwa acht Arbeitstagen. Interessierten Gesundheitseinrichtungen können bei
gerade kleinen Gemeinden fehlt es Netzwerkinitiatoren (zum Beispiel Land- der Einführung eines Energiemanage-
oft an Ressourcen und Know-how. So kreise), Netzwerkmanagern (zum Beispiel mentsystems damit Landeszuschüsse er-
bleibt das Einsparpotenzial vielerorts regionale Energieagenturen) und Kom- halten.
ungenutzt. Immer mehr Kom-
munen schließen sich deshalb Im Herbst 2015 startete das bun-
zu kommunalen Energieeffi- desweit erste kommunale Energie-
zienz-Netzwerken (Keen) zu- effizienz-Netzwerk im Enzkreis.
sammen, um gemeinsam die Dort treffen sich viermal im Jahr
Energiekosten in ihren Lie- Netzwerkbeauftragte aus acht Ge-
genschaften dauerhaft zu meinden, um gemeinsam die Ein-
senken und einen wichtigen sparpotenziale ihrer Liegenschaf-
Beitrag zum Klimaschutz zu ten zu erschließen. Das Netzwerk
leisten. hat bereits viele Projekte umge-
setzt. So entwickelte etwa jede
Nachdem im Südwesten bereits teilnehmende Kommune eine indi-
zwei Keen seit Jahren erfolgreich viduelle Lösung, um ihr Energie-
agieren, sind nun zwölf weitere management zu organisieren, und
gefolgt beziehungsweise stehen baute ein Energieverbrauchs-Con-
kurz vor der Gründung. Das Kom- trolling auf. Die Gemeinden haben
petenzzentrum Energiemanage- ein Projekt zur Nutzersensibilisie-
ment der KEA Klimaschutz- und rung realisiert und energietechni-
Energieagentur Baden-Württem- sche Beratungen zu Nahwärme
berg hat die Netzwerke initiiert. und Beleuchtung erhalten. Das
Es unterstützt Städte, Gemeinden Netzwerk konzipierte sogar einen
und Netzwerkmanager landes- energieautarken Kindergarten.
weit mit Initialberatungen, Ar-
beitshilfen und Vorträgen. Vier Argumente sprechen für die
Netzwerkarbeit: Erstens gewähr-
Im Keen schließen sich mit Ener- leisten die Netzwerke einen einfa-
giethemen beauftragte Mitarbei- chen und strukturierten Einstieg in
ter mehrerer Gemeinden unter das kommunale Energiemanage-
fachkundiger Leitung zusammen. WIKIPEDIA ment und damit die Ausschöpfung
Dort erhalten sie eine neutrale der nichtinvestiven Einsparpoten-
energetische Beratung, Experten- Der Enzkreis war Vorreiter beim kommunalen Energieef- ziale. Zweitens können die Teilneh-
tipps und Schulungen. In den re- mer bei der Umsetzung investiver
fizienz-Netzwerk.
gelmäßig stattfindenden Netz- Energieeffizienzmaßnahmen von
werktreffen tauschen sich die den Erfahrungen der anderen ler-
Teilnehmenden unter der Leitung eines er- munen stehen die kostenfreien Unterstüt- nen. Sie reduzieren damit den eigenen
fahrenen Netzwerkmanagers über prakti- zungsangebote des Kompetenzzentrums Aufwand und vermeiden Fehler. Drittens
sche Fragen des kommunalen Energiema- Energiemanagement der KEA zur Verfü- begleitet der Netzwerkmanager die Kom-
nagements aus. Die Kommunen lernen gung. Dazu gehören Initialberatungen, munen als „Klimaschutzkümmerer“ min-
gemeinsam und profitieren von den Erfah- Arbeitshilfen und Vorträge. destens für drei Jahre. Somit hat die Kom-
rungen der Nachbargemeinden. Sehr oft mune einen kompetenten Ansprechpart-
reduzieren sich Arbeitsaufwand und Ener- Staatliche Förderung für Keen gibt es ner und Begleiter während der Umset-
gieverbrauch dadurch deutlich: Zwischen ebenfalls: Das Bundesamt für Wirtschaft zung ihrer lokalen Klimaschutz-Maßnah-
15 und 25 Prozent geringere Energiekos- und Ausfuhrkontrolle wickelt das Bundes- men. Und viertens stärken die im Rahmen
ten sind möglich. Die Erfahrung hat ge- programm „Förderung von Energieeffi- der Netzwerkarbeit durchgeführten ener-
zeigt, dass die Klimaschutzprojekte zienz-Netzwerken von Kommunen“ ab. gietechnischen Beratungen und die Be-
schneller und erfolgreicher umgesetzt Eine zweite Fördermöglichkeit ist das ba- schleunigung der Umsetzung investiver
werden, wenn Gemeinden zusammenar- den-württembergische Programm Klima- Maßnahmen die regionale Wirtschaft.
beiten. Künftig können alle Kommunen schutz-Plus. Das Landesumweltministeri-
im Land an Keen teilnehmen. Die Kosten um hat es im vergangenen Jahr um das Kennwort: KEA
28 KBD 11/2017