Familienfreundlich? Aber sicher doch!
Die Umzugsexperten von Movinga haben eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, welche Städte weltweit optimale Bedingungen für die Gründung einer Familie bieten. Nachdem die besten Städte für verschiedene Möglichkeiten wie das Finden der Liebe, Bildung, Arbeit oder Geschäftsgründung bereits analysiert wurden, hat sich Movinga dazu entschieden, die Aufmerksamkeit auf die grundlegenden Eigenschaften einer Stadt zu richten, mit denen sich Eltern oder werdende Eltern vor dem Umzug auseinandersetzen müssen. Das Ergebnis ist eine umfassende neue Studie über 16 Faktoren, die zusammengenommen eine Stadt zu einem geeigneten Ort für Familien machen.
Zu Beginn der Studie hat Movinga 150 internationale Städte ausgewählt, darunter 13 aus Deutschland, die als attraktive Standorte für die Gründung einer Familie sowie für die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen und vergleichbaren Daten bekannt sind. Danach wurde die Studie in zahlreiche Faktoren unter drei Kategorien aufgeteilt, die angeben, wie familienfreundlich ein Ort ist. Dazu gehören wesentliche Aspekte, die die Lebensqualität einer Stadt beeinflussen, wie Wohnraum, Bildung, Beschäftigungszahlen und allgemeine Erschwinglichkeit, sowie die Familiengesetzgebung, wie die Länge des Elternurlaubs und ob eine Stadt gleichgeschlechtliche Eltern integriert.
Es war wichtig, die Meinungen der Familien einzubeziehen, die in diesen Städten leben, deswegen hat Movinga zwei Umfragen von Eltern in jeder Stadt in Auftrag gegeben, um einen Messwert für die öffentliche Wahrnehmung über die jeweiligen Städte zu erhalten. In der ersten Umfrage sollten Eltern bewerten, wie sie die Sicherheit ihres Kinds in der Gemeinde empfinden. In der zweiten Umfrage wurden sie gefragt, ob sie glauben, dass ihre Stadt im Allgemeinen ein guter Ort für Familien ist. Zu guter Letzt analysiert die Studie die Attraktivität und Bandbreite von familienorientierten Freizeitaktivitäten in einer Stadt.
Auf jeden Fall, und das ist ganz bestimmt nicht nur meine Meinung, müsste es doch eine absolute Selbstverständlichkeit sein, dass sich Städte und Gemeinden für Familien und insbesondere für Kinder einsetzen. Doch da fängt die Crux ja schon an. Es gibt sicherlich viele gute Beispiele von Kommunen, es jungen Familien und deren Kinder es etwas leichter zu machen. Kostenlose Kindergartenplätze, Baukindergeld für ansiedlungswillige Familien, kostenlose Schulbusse, gebührenfreie Mittagessen an Bildungseinrichtungen, Familien-Bonus-Cards zum Besuch von öffentlichen Einrichtungen und vieles andere mehr. Die Städte und Gemeinden tun also schon so manches.
Aber sie müssen noch viel mehr tun! Und das im Besonderen beim Bauland, um es auch für Familien möglich zu machen, eine eigene Wohnung oder ein kleines Häuschen zu erwerben beziehungsweise zu bauen. In den großen Städten oder in deren Speckgürteln drumherum schlicht eine Unmöglichkeit! Städte und Kommunen müssen für günstige Baulandpreise sorgen, dürfen dabei aber nicht von Ländern und dem Bund allein gelassen werden. Immer neue – und zum Teil unsinnige – Vorschriften aus Berlin beim Bauen machen es immer, immer teurer. Und solange beim Neubau zu immer höheren Kosten das letzte bisschen Energieeinsparung den Bauwilligen abgepresst wird, andererseits aber die großen Konzerne machen dürfen und können, was sie wollen, wird zuallerletzt den Familien geholfen.
Ach ja, eine Information bin ich Ihnen hier noch schuldig: Helsinki ist bei der Familienfreundlichkeit Stadt Nummer 1 weltweit, aufgrund von großzügigem bezahlten Elternurlaub, hochqualitativer Bildung und exzellentem Gesundheitswesen. Quebec und Oslo liegen auf Platz 2 und 3. Und – hoppla! – München ist (bei den exorbitanten Immobilienpreisen) die beste deutsche Stadt auf Platz 4 weltweit, gefolgt von den nicht wirklich günstigeren Städten Stuttgart auf Platz 13 und Hamburg auf Platz 15.
Mit den besten Grüßen
Florian Peter