Ein neues Web-Angebot bietet Kommunen und Regionen Unterstützung im Umgang mit dem demografischen Wandel. Als Bestandteil der gleichnamigen Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) informiert das Portal über aktuelle kommunale Forschungsprojekte, die hierfür neue Instrumente und Strategien erproben.
Forschungsprojekte und gelungene Praxisbeispiele
Die Online-Plattform richtet sich an die Mitarbeiter aus Politik und Verwaltung des Bunds, der Länder und Kommunen, an die Fachcommunity sowie Initiativen und Medien. Diese können sich auf dem Portal künftig über aktuelle Forschung und gelungene Praxisbeispiele informieren. Damit werden Wege aufgezeigt, wie Kommunen in Deutschland die räumlichen Auswirkungen von Bevölkerungsrückgang und -wandel zukunftsfähig gestalten können.
Bis zum Jahr 2050 wird – nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamts – die Bevölkerung in Deutschland um rund sieben Millionen Menschen zurückgehen. Die Bevölkerung wird zudem älter und vielfältiger. Diese Entwicklungen werden sich regional ungleich verteilen und besonders Kommunen in peripheren und bereits von Schrumpfung betroffenen Regionen vor weitere Herausforderungen stellen. Dr. Stephanie Bock vom Deutschen Institut für Urbanistik: „Für Kommunen im demografischen Wandel gilt es die Angebote der Daseinsvorsorge einer veränderten Nachfrage anzupassen, sich entleerende Orte mit neuem Leben zu füllen, junge und alte sowie neu zugewanderte und lang ansässige Menschen zu integrieren und gemeinsam die Städte und Gemeinden lebenswert weiterzuentwickeln. Dafür sind neue, mutige und innovative Lösungen erforderlich.
Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“
Das BMBF unterstützt mit der im Frühjahr 2016 gestarteten Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ neue Kooperationen aus Kommunen und Wissenschaft, die für diesen veränderten Bedarf nach Lösungen suchen. Im Rahmen von rund 30 Forschungsvorhaben werden in den kommenden drei Jahren Lösungen erprobt, die helfen, die räumlichen Auswirkungen des demografischen Wandels zu gestalten und dabei verantwortungsvoll mit Land- und Flächenressourcen umzugehen. Sie erarbeiten zum Beispiel neue Konzepte und Instrumente zur Entwicklung der Städte und Kommunen, durch die Zentren reaktiviert und ihre architektonische Substanz wiederentdeckt werden sollen. In anderen Vorhaben steht der notwendige Umbau der Infrastruktur im Mittelpunkt. Erforscht werden auch neue Finanzierungs- und Organisationsmodelle, die lokale Wirtschaft und Bürger einbeziehen. Fast allen Modellen ist gemeinsam, dass Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik neue – wissenschaftlich begleitete – Formen der Kooperation eingehen. Hier werden neue Modelle der Verantwortung erprobt, die die Bedeutung von Ehrenamt und Engagement stärken und als Grundlagen des Gemeinwesens wieder betonen.
www.kommunen-innovativ.de