Im Mai haben die städtischen Verantwortlichen den symbolischen Spatenstich für den Beginn des Baugebiets „Bierstadt-Nord“ in Wiesbaden gesetzt. Unter der Regie des Tiefbau- und Vermessungsamts entsteht seitdem die infrastrukturelle Versorgung eines großen Wohngebiets: Auf einer Größe von rund 14 Hektar sollen ab Ende 2020 im Stadtbezirk Bierstadt 420 neue Wohneinheiten gebaut werden – für ein Gesamtbudget von etwa 30 Millionen Euro.
Ein Wohngebiet mit nachhaltigem Konzept. Die Landeshauptstadt erkannte den Wohnraumbedarf frühzeitig: Das Projekt fußt auf ihrer eigenen Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2012. Demnach wächst Wiesbaden, wie viele urbane Räume, bis 2030 deutlich. Bierstadt ist dabei durch seine Innenstadtnähe, die gute Anbindung und den hohen Naherholungswert prädestiniert für ein Vorzeigeprojekt dieser Art. Das Wettbewerbsverfahren konnten die Thomas Schüler Architekten und die Landschaftsarchitekten Faktor Grün für sich gewinnen. Das Preisgericht lobte das „stringent strukturierte städtebauliche Konzept“ und die Möglichkeit der adäquaten wirtschaftlichen Umsetzung.
Im Zuge der Planung entwickelten die Beteiligten ein auf zukünftige Anforderungen ausgerichtetes Kanal- und Muldensystem zur kombinierten Starkregen- und Bewässerungsvorsorge. Dieser innovative Ansatz ging mit neuen, höheren Anforderungen an die Entwässerungssysteme einher. Auch deswegen wird Bierstadt-Nord als erstes Bauprojekt überhaupt mit der Kera.iX-Systemlösung von Steinzeug-Keramo ausgestattet.
Auf dem Areal von rund 14.000 Quadratmetern entsteht ein Quartier für gehobene Wohnansprüche. Es werden frei stehende Einzelhäuser, Doppel- und Reihenhäuser, aber auch Einheiten im Geschosswohnungsbau errichtet. Der Kanalbau ist Teil der vorangehenden infrastrukturellen Erschließung und hat daher bereits im August 2019 begonnen.
Neue Anforderungen an die Entwässerung von morgen. Die Planung von Bierstadt-Nord folgte neuen Prinzipien der Nachhaltigkeit – auch angesichts des Klimawandels, der in Deutschland bereits zu deutlich veränderter Niederschlagsverteilung über das Jahr geführt hat. Insbesondere kämpfen viele Kommunen mit den Folgen sommerlicher Wasserknappheit und zugleich vermehrt auftretenden Starkregenereignissen, etwa infolge von Gewittern oder lang anhaltenden Tiefdruckwetterlagen. Charakteristisch für Wiesbaden sind zudem zusätzliche Sicherheitsansprüche, die dazu führen, dass ein 120-Grad-Betonauflager in die Ausführung einbezogen wird. Daneben waren auch die klassischen Nachhaltigkeitskriterien wie lange Haltbarkeit, geringe Reparaturanfälligkeit und Emissionsfreiheit gewünscht. Aus diesem innovativen Planungsansatz heraus verglich der Auftraggeber alle aufgestellten Kriterien mit den Systemen am Markt.
Die Techniker von Steinzeug-Keramo planten für Bierstadt-Nord mit einer neu entwickelten, muffenreduzierten Systemlösung auf Basis des Materials Steinzeug. Das Kanalsystem Kera.iX überzeugte die Auftraggeber mit ökonomischen Vorteilen bei der Verlegung, guter Anpassung an die vorausberechneten Durchflüsse, Berücksichtigung der bestehenden Platzrestriktionen und einer besonders langen Lebensdauer.
Über 4 Kilometer Rohrleitungen, ergänzt um fast 1000 Gelenkstücke, Abzweige und Bögen, werden für Bierstadt-Nord derzeit in offener Bauweise errichtet. Die Nennweiten der Steinzeug-Elemente reichen dabei von Hausanschlussleitungen mit 150 Millimetern bis zu größeren Sammelleitungen mit 400 Millimetern Durchmesser. Der Anteil der Investitionen für den Kanalbau beläuft sich auf rund 4,5 Millionen Euro.
Auch im Bestand sind innovative Lösungen möglich. Ein wichtiges Kriterium, das das Steinzeugrohr Kera.iXP erfüllt, liegt in der Belastbarkeit: Als Universallastrohr kann es unabhängig von Normal- oder Hochlastsituationen sicher eingesetzt werden. Kera.iXP ist in der Universallast-Ausführung bereits in den gängigen Nennweiten DN 200 und DN 250 erhältlich. In Bierstadt-Nord kommt diese Systemlösung über eine Länge von fast 1 Kilometer zum Einsatz.
Zudem kombiniert das glattendige Rohr die Vorzüge der im Markt bewährten Muffenrohre mit einem neuen Ansatz im Bereich der Verbindungstechnik: Es ist mit einer völlig neu entwickelten Verbindung ausgestattet, die ein Einschieben ganz ohne maschinelle Hilfe erlaubt. Diese sorgt im Bauablauf für eine effiziente, schnellere Montage mit geringen Einschubkräften und die Möglichkeit einer problemlosen Längenanpassung vor Ort. Somit ist das System auch in engen Umgebungen einfach und sicher zu installieren.
Die Projektbeteiligten auf der Baustelle profitierten damit von einem flexiblen, anpassungsfähigen System mit überzeugender Stabilität, das durch die werkseitig aufgezogene, schlanke Verbindung iX.Link im Rohrgraben schnell, einfach und sicher verlegt werden kann – auch in tiefen und verbauten Gräben, wie sie in diesem Projekt vorkommen. Netzanschlüsse erfolgten problemlos, denn Kera.iXP kann mit Rohren unterschiedlicher Lastbereiche und Nennweiten verbunden werden. Weil glattwandige Rohre dichter gepackte Transportladungen ermöglichen, sparen sie pro verlegtem Kilometer Rohr eine ganze Lastwagenladung ein – mit entsprechender Senkung der Emissionen.
Zeitgewinn durch einfache Handhabung. Auf der Baustelle zeigten sich die Vorteile schnell: Das Installationsprinzip bestätigte im alltäglichen Einsatz eine nicht unerhebliche Einsparung von Ressourcen. So lässt sich das Rohr mit wenig Kraftaufwand in die Verbindung schieben. Ebenfalls erleichtert wurden alle Arbeiten rund um die Verbindungsstelle – vom Ausheben einer Aussparung in der Bettung bis hin zur späteren Verdichtung. Denn die Verbindung ermöglicht eine platzsparende Geometrie auch bei höchsten Ansprüchen: Besonders stabile Stützkörper innerhalb der Verbindung machen es möglich.
Um die Beteiligten bestmöglich zu unterstützen und bereits von Beginn an eine hohe Verlegeleistung auf der Baustelle zu erreichen, waren Bauberater von Steinzeug-Keramo von Anfang an auf der Baustelle aktiv. So konnten sich die Arbeiter schon beim Verlegen der ersten Rohre mit den geänderten Arbeitsabläufen vertraut machen und hatten jederzeit einen Ansprechpartner bei auftretenden Fragen.
Den Verlegevorgang unterstützt ein eigens entwickelter Einschubadapter. Bereits vor dem Ablassen der Rohre wird er auf die Verbindung gesteckt und diese so vor eindringendem Staub und Schmutz geschützt. Zwei Griffe an den Seiten sorgen für ein sicheres Handling des Rohres und eine zielgenaue Steuerung zur Einführung des Spitzendes in die Verbindung. Eine der Verlegekräfte vor Ort bringt es auf den Punkt: „Ich bin begeistert, wie leicht die Arbeit von der Hand geht. Das Kera.iXP-System ist ein großer Fortschritt zu bisherigen Lösungen. Besonders beeindruckt mich, dass eine einzige Person den Einbau vornehmen kann.“
Damit konnte schon im ersten Live-Projekt nach- gewiesen werden, dass Kera.iX auf die Kundenanforderungen gut angepasst ist. Für das Tiefbauunternehmen war zudem von Vorteil, dass Zubehör jederzeit schnell verfügbar war: Mit dem neuen Service-Angebot Kera.Box standen alle benötigten Teile zur spontanen Entnahme bereit; fehlende Teile konnten per Kera.App innerhalb von 24 Stunden auf die Baustelle nachbestellt werden.
Weitere Informationen zu dem Produkt finden sich im Internet unter www.steinzeug-keramo.com
Fotos: Steinzeug-Keramo
Kennwort: Steinzeug-Keramo