Im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt der Bund Städte und Gemeinden bei der Bewältigung neuer Herausforderungen sowie bei der Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen. Dazu gewährt er den Ländern gemäß Artikel 104 b Grundgesetz Finanzhilfen, die durch Mittel aus dem jeweiligen Bundesland beziehungsweise der Kommune ergänzt werden. Aufgrund ihres hohen Gebietsbezuges haben sich vor allem integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte (ISEK) als geeignetes Mittel zur Umsetzung integrierter Ziele und Maßnahmen erwiesen. In Rahmen eines solchen Konzeptes saniert derzeit auch die Stadt Linz am Rhein zehn Straßen in ihrer historischen Innenstadt. Besonderes Augenmerk legten die Planer dabei auf die Art und Weise der Flächenbefestigung. Neben optischen Aspekten spielte hier auch die Belastbarkeit des Pflasterbelages eine wichtige Rolle.
Zwischen Bonn und Koblenz liegt die gut 6.000 Einwohner zählende Stadt Linz am Rhein. Wegen ihrer vielen farblich und künstlerisch ausgestalteten Altstadthäuser nennt sich Linz selbst auch „Die Bunte Stadt am Rhein“. Tatsächlich ist die Linzer Altstadt geprägt durch eine teils herausragende und repräsentative historische Bausubstanz mit besonderem baukulturellem Charakter. Zahlreiche vorhandene Bauwerke weisen aufgrund ihrer Historie und aktuellen Prägung des historischen Stadtbildes eine teilweise weit über die Stadtgrenze hinausreichende städtebauliche sowie funktionale Bedeutung auf. Um vor allem den ältesten Teil des historischen Stadtkerns mit umfangreicher denkmalwerter Bausubstanz zu erhalten, werden von Mitte 2018 bis voraussichtlich Ende 2026 im Rahmen eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Einen Schwerpunkt dabei bildet die Neubefestigung einiger schmaler Gassen, in der Linzer Altstadt.
Ideal VSS Pflaster mit Mikrofase
Den Auftakt der Maßnahme machte ab Ende 2019 die Mühlengasse. Dipl.- Ing. Michael Isnardy von der Verbandsgemeindeverwaltung Linz erläutert die Maßnahme: „Einige unserer Altstadtgassen befanden sich seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand. Häufig war der Asphalt an vielen Stellen aufgeplatzt und über die Jahre mehrfach geflickt worden. Sowohl optisch als auch von Seiten der Begehbarkeit her war hier dringend Abhilfe geboten. Aus ästhetischen Gründen schied für uns eine erneute Befestigung in Asphalt aus – Pflaster bietet hier einfach schönere gestalterische Möglichkeiten. Was wir ebenso unbedingt vermeiden wollten, waren Kantenabplatzungen an den Steinen. Früher traten diese oft im Zuge der Verlegung auf, da man wegen der besseren Begehbarkeit häufig auf scharfkantiges Pflaster setzte. Seit einiger Zeit machen wir aber sehr gute Erfahrung mit einem Pflastersystem vom Betonwerk Hermann Meudt aus Wallmerod. Deren Ideal VSS Pflaster verfügt über eine Mikrofase. Kantenabplatzungen gehören hiermit der Vergangenheit an – und das bei optimaler Begehbarkeit“, so Isnardy. Aus diesem Grund entschieden sich die Linzer Planer bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen erneut für dieses Pflastermaterial. „Aber auch andere Qualitätsmerkmale dieses Pflasters wie z.B. der Vorsatz- und Kernbetonzementgehalt, die Zementsorte, die Druckfestigkeit und der erhöhte Witterungswiderstand sind uns aus anderen Maßnahmen bekannt“, schildert Michael Isnardy. „Auch mit der Steinqualität und der Formtoleranz haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht.“
Spezielle Nockenausbildung gewährleistet optimale Fugenverfüllung
Besonders wichtig war den Planern auch die Belastbarkeit der eingesetzten Pflastersteine. Hierzu Michael Isnardy: „Auch wenn die kleinen Gassen in der Altstadt hauptsächlich von Fußgängern genutzt werden, so befahren die Flächen dennoch regelmäßig auch Lieferfahrzeuge, um zu den Geschäften in der Altstadt zu gelangen.“ Für das hier verwendete Pflastersystem Ideal VSS aus dem Hause Meudt in den Formaten 30 x 22,5 cm und 15 x 22,5 cm in einer Stärke von 12 cm stellt dies jedoch kein Problem dar, denn es verfügt über eine spezielle Verbundtechnologie, die dafür sorgt, dass auch größere Verkehrsbelastungen dem Belag nichts anhaben können. Verdeckte Abstandhalter mit integriertem Verschiebe-Schutz-System (VSS) durch eine kombigeometrische Nockenausbildung gewährleisten eine optimale Fugenverfüllung und lassen, wenn überhaupt nur minimalste Kontaktflächenzwischen den Steinen zu. Hierdurch erfolgt eine optimale Kraftübertragung über das Fugenmaterial auf die Nachbarsteine. „Schäden an Pflasterflächen aufgrund nicht fachgerechter Fugenausprägung erhofft man sich damit zu minimieren“, erklärt Isnardy.
Platingraues changierendes Pflaster im Kontrast zum historischen Baustil
Neben den Stabilitätseigenschaften spielt aber auch die Optik des Pflasters in Linz eine wichtige Rolle. Die Verantwortlichen wählten den Farbton Platingrau – leicht changierend mit helleren und dunkleren Grautönen. Dank der Verwendung feinkörniger Edelsplitte, die der Hersteller im Vorsatzbeton verwendet, erhält die Pflasteroberfläche eine besondere Farbbeständigkeit. „Diese stehen im Kontrast zu den verschiedenen, oft auch etwas unruhig wirkenden historischen Baustilen der Häuser und verleihen den Flächen in den schmalen Gassen eine gewisse Ruhe“, fährt Michael Isnardy fort. „Um die Flächen etwas aufzulockern, wurden zudem die Entwässerungsrinnen mit zweireihigen anthrazitfarbigen Natursteinen ausgebildet.“
Im Herbst 2020 wurde der zweite Straßenzug – die Hundelsgasse – fertig saniert. Michael Isnardy zeigt sich zufrieden: „Bis heute wirkt alles sehr harmonisch – auch Schäden an den Pflasterflächen aufgrund von Verkehrsbelastungen sind keine zu erkennen. Die sanierten Flächen haben sich wirklich als schön, belastbar und gehfreundlich bewährt. Vermutlich werden wir daher auch bei den noch zu sanierenden restlichen Pflasterflächen in der Linzer Altstadt auf dieses Pflastersystem zurückgreifen.“ Nähere Informationen sind unter www.meudt-betonsteinwerk.de abrufbar.