Wie und ob sich Raumplanung auf Infektionen in Kliniken auswirken kann, hat in einem interdisziplinären Ansatz jüngst die TU Braunschweig gemeinsam mit der Charité Berlin untersucht. Entwickelt wurde ein Prototyp für ein infektionspräventives Patientenzimmer. Wichtig war den Planern, Materialien auszuwählen, die sich leicht reinigen lassen und zudem hohe Hygienestandards erfüllen. Erste Untersuchungsergebnisse zeigen nun, dass dabei nicht zuletzt PVC-Bodenbelag seine Stärken voll ausspielen kann.
PVC spielt bei der Ausstattung von Gesundheitsbauten mittlerweile eine große Rolle. Neben energiesparenden Kunststofffenstern und robusten Rohren kommen vielerorts PVC-Kabel und Dachbahnen zum Einsatz. Spanndecken ermöglichen eine schnelle Deckensanierung ohne lange Ausfallzeiten und wirken sich positiv auf die Raumakustik aus. Wandbeläge und PVC-Profile schützen Krankenhausflure und Patientenzimmer vor Beschädigungen durch Betten und Handwagen. Platten überzeugen als Wandverkleidung, weil sie stoßfest, flüssigkeitsdicht und schnell montiert sind.
Hohe Hygienestandards. Zunehmend ausgestattet werden Patientenzimmer, Intensivstationen und OP-Säle mit PVC-Bodenbelägen. Selbst problematische Flüssigkeiten wie Blut oder Urin können den Belägen nichts anhaben. Zudem erweisen sie sich als langlebig und im Sinne einer guten Krankenhaushygiene als leicht zu reinigen. Dass diese beiden Fähigkeiten auch gut zu vereinen sind, zeigen die jüngsten Ergebnisse des interdisziplinären Projekts KARMIN (Krankenhaus, Architektur, Mikrobiom Infektion) der TU Braunschweig und der Charité Berlin. Unter architektonischen, medizinischen und molekularbiologischen Gesichtspunkten wurde ein infektionspräventives Patientenzimmer entwickelt, das im Oktober beim „World Health Summit“ in Berlin präsentiert werden soll. Im Rahmen des Projekts wurden unter anderem unterschiedliche elastische Bodenbeläge künstlich gealtert und danach auf ihre Reinigbarkeit getestet, wobei sich der PVC-Belag als Sieger erwiesen hat.
Wirtschaftlich reinigen. Die leichte Reinigung reduziert darüber hinaus die Unterhaltskosten, die bei den Gesamtbetriebskosten der Beläge bis zu 92 Prozent ausmachen können. Eine vom Västra Nylands Krankenhaus durchgeführte Lebenszykluskostenanalyse etwa zeigte, dass die finnische Gesundheitseinrichtung etwa 65.000 Euro pro Jahr durch die Nutzung eines modernen PVC-Belags bei der Reinigung einsparen konnte. Ohne die Hygiene zu vernachlässigen können PVC-Beläge so also auch die richtige Antwort auf den kontinuierlich steigenden Kostendruck im Gesundheitswesen geben.
Neben dem baulichen Aspekt spielt PVC von der Intensivmedizin bis zur Rehabilitation eine wichtige Rolle im Healthcare-Bereich. Wie vielseitig der Werkstoff eingesetzt werden kann, ist im Internet zu sehen.
Projekt KARMIN, Foto: Tom Bauer / IIKE
Kennwort: AGPU