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DIE REPORTAGE















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        Serie Clean-Line                                      Die Solo-Gründer Hans ...  ... und Heinz Emmerich

        war sogar das erste für den Straßenver-  pansion weiter. Mit Erfolg. Die Marke Solo  die Chance zur Steigerung von Produkti-
        kehr zugelassene Elektromofa mit dabei.  ist weltweit im Pflanzenschutz weiterhin  vität und Output. Eine Herausforderung,
        Leider hielten die damals verfügbaren Bat-  ein Begriff für solide Qualität made in Ger-  die man in Sindelfingen gern angenom-
        terien den Anforderungen nicht stand.  many. Produziert werden die Solo-Geräte,  men hat, den Blick klar nach vorn gerich-
                                            neben dem Hauptstandort in Sindelfingen  tet. Man fühlt sich der 70-jährigen Tradi-
        Für die freiheitsuchende Jugend war das  noch im amerikanischen Newport News  tion  ebenso  verbunden  wie  der  wachs-
        Mofa eine tolle Sache: Mit 15 kann man  und in China. Neben Spritzen und Sprüh-  tumsstarken Zukunft.
        einfach aufsteigen und bis zu 25 Stunden-  geräten gehört auch eine Trennschleifer-
        kilometer schnell losfahren. Jedenfalls bis  Linie zum Produktprogram.  Und es ist und bleibt ein Family Business:
        in  die  80er-Jahre.  Dann  werden  Helm-                               Neben  den  beiden  Geschäftsführern
        pflicht  und  Prüfbescheinigung  auch  für  Das  Knowhow  im  Bereich  Motorenent-  Wolfgang und Andreas Emmerich gehö-
        die Mofas eingeführt und damit ist das En-  wicklung- und Bau sowie der Kunststoff-  ren noch Mutter Hilde, Schwester Ute und
        de dieser Ära besiegelt. Während andere  bearbeitung fließt 2016 in die neue Solo  Bruder Roland Emmerich zu den Gesell-
        namhafte  Hersteller  an  dieser  Entwick-  Clean-Line  ein.  Nun  ist  es  möglich,  mit  schaftern. Die letzten beiden haben ja be-
        lung zugrunde gehen, hat die Solo Klein-  speziellen Spritzen auch aggressive Reini-  kanntlich einen anderen Weg eingeschla-
        motoren GmbH mit den Garten-, Forst-  gungs-  und  Desinfektionsmittel  auszu-  gen: als Filmemacher in Hollywood ...
        und Pflanzenschutzgeräten noch weitere  bringen.  Zwar  ein  neuer  Markt  jenseits
        Standbeine. Die starke Diversifikation der  von Garten und Landwirtschaft, aber auch        Kennwort: Solo
        60er- und 70er-Jahre hat jedoch Ressour-
        cen gebunden. Andere Hersteller haben
        sich fokussiert, und Solo hat im eigentli-
        chen Kerngeschäft Marktanteile verloren.
        Eine Tendenz, die in Kombination mit zu-
        nehmenden  Raubkopien  und  günstigen
        Produkten aus Fernost im Jahr 2014 dazu
        führen sollte, dass man sich schweren Her-
        zens von den Garten- und Forstgeräten
        trennt mit dem Ziel, sich fortan auf den
        Bereich Pflanzenschutz zu konzentrieren.

        Ein massiver Einschnitt, der auch die Zahl
        der Beschäftigten drastisch reduziert. Die
        sich anschließende Restrukturierung ge-
        lingt,  die  beiden  Geschäftsführer  Wolf-
        gang  Emmerich  (Technik  und  Entwick-
        lung) und Andreas Emmerich (Kaufmän-
        nischer Bereich und Vertrieb) schaffen den
        Turn-around. Mit ihnen ist die zweite Ge-
        neration der Familie Emmerich in der Un-
        ternehmensführung.  Das  Unternehmen
        wird von Grund auf umgebaut, auf Pflan-
        zenschutz und damit auf einen Exportan-
        teil von derzeit 85 Prozent ausgerichtet.
        Durch neue Niederlassungen in Chile und
        Moskau verfolgen die beiden Geschäfts-
        führer konsequent die internationale Ex-  Spritzgerät


                                                                                                    KBD 3/2018  33
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