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Ruhr um 4,6 Meter aufstauen. Des Wei-
        teren besteht die Wehranlage am Hengs-
        teysee  aus  einem  Kraftwerk  und  einer
        Schleusenanlage.

        Zwischen  Krafthaus  und  den  einzelnen
        Wehrpfeilern  sind  zur  Andienung  der
        Warte und der Windwerke Wehrbedien -
        stege gebaut worden, die ausschließlich
        durch das Anlagenpersonal genutzt wer-
        den. Der Steg ist eine genietete Fachwerk-
        konstruktion, die fast nur aus Winkelpro-
        filen besteht. Der Sanierungsaufwand für
        die Stege war im Gegensatz zum Neubau  Die jeweils 15 Tonnen schweren neuen Brückenteile wurden am vorgesehenen Platz
        nicht  wirtschaftlich,  weswegen  sich  die  zwischen den Wehrpfeilern abgesetzt.
        Verantwortlichen für einen Abbruch und
        Neubau  entschieden  haben.  Nach  einer  „Aufgrund  der  Platzprobleme  und  des  eingesetzt werden konnte. Der Abstand
        Auftragsausschreibung bekam das Ange-  laufenden Betriebs der Anlage wurde da-  zum möglichen Kranstandplatz war ein-
        bot der Peter Maier Leichtbau (PML) auf-  für eigens ein Montagekonzept erstellt“,  fach zu groß.“ Die Lösung war ein extra
        grund  ihrer  qualitativ  hochwertigen  Ar-  so Jürgen Best, Projektleitung für den Brü-  angeforderter  Schiffskran,  der  über  die
        beit  und  Kosteneffizienz  den  Zuschlag.  ckenbau bei PML. „Die Demontage und  Straße in Einzelteilen an die Baustelle ge-
        Der Auftrag umfasste sowohl die Demon-  Montage der einzelnen Brückenelemente  liefert und vor Ort in der Ruhr aufgebaut
        tage der alten Konstruktion als auch die  sollte nur Zug um Zug pro Wehrfeld erfol-  wurde.
        Herstellung sowie Montage des neuen Be-  gen, da eine Zugänglichkeit zur Wehrwar-
        dienstegs.                          te entweder von der linken oder der rech-  Bevor jedoch der Kran eingesetzt werden
                                            ten Uferseite über die Bedienstege immer  konnte,  mussten  die  vorhandenen  Brü-
        Konkret stellte sich das Projekt wie folgt  möglich sein musste. Auch die Strom- und  ckenelemente aus ihrer starren Betonver-
        dar: Vier Stahlbrücken zu je 30 Meter, die  Kommunikationsanbindung an die Warte  bindung mit den Wehrpfeilern gelöst wer-
        die einzelnen Pfeiler der Stauanlage ver-  und die Windwerke musste während der  den. Um eine damit verbundene zeitauf-
        binden, sollten gegen neue, witterungs-  Bauphase stets gewährleistet sein.“ De-  wendige Sanierung der Auflager in Vor-
        beständige  Verbindungselemente  aus  montagen von Geländern oder Absturzsi-  bereitung auf die neue Konstruktion zu
        Aluminium ausgetauscht werden. Dafür  cherungen  mussten  immer  im  Zusam-  vermeiden,  wurde  die  Betonoberfläche
        sollten die vorhandenen Wehrbedienste-  menhang mit der Neumontage des Gelän-  nach der Demontage lediglich von nicht
        ge abgehoben, an Land transportiert und  ders an der gleichen Stelle erfolgen. Au-  tragfähigem Beton befreit. Anschließend
        entsorgt werden. Anschließend waren die  ßerdem musste gewährleistet sein, dass  wurde auf dieser Fläche eine Stahlunter-
        Auflagertaschen mithilfe einer angepass-  der zu sichernde Bereich zu keiner Zeit un-  konstruktion befestigt, auf der das eigent-
        ten Stahlunterkonstruktion so weit aufzu-  beaufsichtigt ohne Umwehrung blieb.  liche Brückenauflager mit seinen Elasto-
        bauen, dass die neu zu erstellenden Alu-                                merelementen  fixiert  wurde.  Die  damit
        Brückenelemente  mit  den  entsprechen-  „Die Herausforderung dabei war“, erin-  verbundene Herstellung einer Aufstände-
        den Auflagern antransportiert und aufge-  nert sich Best, „die Brückenteile aus- und  rung für die Auflager sowie die aufwen-
        setzt werden konnten.               wieder einzubauen, obwohl ein Kranfahr-  dige Vorarbeit gewährleisteten eine siche-
                                            zeug  mit  üblichen  Abmessungen  nicht  re Statik. Schließlich konnte der Kran die u



                                              Der Kran hob die alten Brückenelemente
                                              nacheinander – beginnend mit dem ersten
                                              Wehrfeld  auf  der  Herdecker  Uferseite  –
                                              aus ihrer Verankerung, schwenkte sie über
                                              das Wasser und legte sie an Land ab.



















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