Im Ernstfall ist Zeit Gold wert: Um Abläufe zu vereinfachen, hat die Freiwillige Feuerwehr Neukirchen-Vluyn ihr Gerätehaus mit einem Smart-Home-System intelligent gemacht. als zentrale Steuereinheit für dieses System wählten die Verantwortlichen den Home-Pilot von Rademacher. „Überzeugt hat die Feuerwehr vor allem die Tatsache, dass das System von Rademacher unkompliziert nach individuellen Vorstellungen konfiguriert und erweitert werden kann“, erzählt Detlef Lamers vom ausführenden Elektro-Fachbetrieb Ingenhaag-Lamers.
Seit 1921 hat Neukirchen einen eigenen Feuerwehr-Löschzug. Heute sind etwa 60 Personen im Brandschutz engagiert. Im Laufe der Zeit wurde das Gerätehaus mehrmals um- oder neu gebaut. Jetzt stand im vergangenen Jahr erneut ein Neubau an; der vorige war extrem reparaturanfällig und auch wegen größer werdender Fahrzeuge zu klein geworden. Das neue Haus umfasst eine Halle für die Feuerwehrfahrzeuge, 15 Räume für die Kameradinnen und Kameraden sowie mehrere Werkstatt räume. Mit dem Neubau fiel auch die Entscheidung für ein Smart-Home-System. „Wir hatten schon im alten Gerätehaus eine Art Automation, die war allerdings sehr rudimentär und vor allem selbstgemacht“, berichtet Löschzugführer Klaus Kutsch. „Mit dem Neubau sollte die Automation professionell erfolgen. Wichtig war uns dabei vor allem, dass sie einfach zu bedienen und flexibel anzupassen ist.“
Die Wahl fiel auf das funkbasierte System Home-Pilot von Rademacher. Rund 80 Komponenten dieses Systems sind auf den rund 230 Quadratmetern des Neubaus installiert. Was dabei für die Feuerwehrleute am wichtigsten ist: Über eine Schnittstelle ist der digitale Funkmeldeempfänger mit dem Home-Pilot vernetzt. Wird jetzt ein Alarm ausgelöst, setzt der Meldeempfänger eine bestimmte Szene in Gang: Das betreffende Hallentor fährt hoch, die Schranke an der Grundstücksgrenze geht nach oben, die Eingangstür wird entriegelt, und das Außenlicht geht an. „Gerade wenn es, wie bei einem Brandeinsatz, schnell gehen muss, ist das eine enorme Erleichterung für uns“, stellt Klaus Kutsch fest. „Effizienz und Zeitersparnis stehen dann an erster Stelle; beides ist mit der Automatisierung der Abläufe gewährleistet.“
Diese und weitere Szenen sowie Automatismen legen die Feuerwehrleute nach aktuellem Bedarf an. „Tor 1 soll geschlossen bleiben? Dann tauschen wir in der Szene einfach Tor 1 gegen Tor 3“, erläutert Kutsch. Die Steuerung erfolgt über ein Tablet, das als zentrales Bedienpanel an der Wand angebracht ist. Über das Tablet und Mehrfachwandtaster werden auch die zahlreichen weiteren Komponenten angesteuert, die im Feuerwehrhaus installiert und miteinander vernetzt sind, zum Beispiel Aktoren an verschiedensten Leuchten, Raumthermostate in jedem Raum, um die Fußbodenheizung bedarfsgerecht zu steuern, und Fenster-Tür-Kontakte.
Doch auch dezentral ist es möglich, diese Anwendungen zu steuern: Kutsch hat auf seinem Smartphone die Home-Pilot-App installiert und kann von unterwegs oder von zu Hause aus Abläufe und Funktionen im Feuerwehrhaus prüfen und einstellen. „Das ist besonders praktisch, wenn ich zum Beispiel einem Lieferanten oder Handwerker den Haupteingang zur Wache öffnen möchte, ohne dass ich selbst vor Ort sein muss.“ Über die App kann er auch die Raumthermostate in den einzelnen Räumen ansteuern und die jeweilige Raumtemperatur festlegen, je nachdem, welche Räume wann genutzt werden. Alle Raffstores sind mit dem Troll Basis Duo Fern von Rademacher ausgestattet, einer funkfähigen Zeitschaltuhr, durch die sich die Raffstores an jedem Fenster individuell steuern lassen. Insbesondere in den Schulungsräumen des Feuerwehrgerätehauses ist das praktisch, um die Räume vor Sonneneinstrahlung und damit vor Aufheizung zu schützen. Als praktisch erweisen sich auch die installierten Bewegungsmelder, zum Beispiel in den Toiletten, Umkleidekabinen und im Gerätehaus. Das Licht geht sofort an, wenn es gebraucht wird, zudem ist der Bedarfsbetrieb deutlich energieeffizienter als eine manuelle Schaltung. „Die Feuerwehr profitiert mit der Automation ihres Gerätehauses nicht nur von einer deutlichen Zeitersparnis, sondern auch von einer höheren Sicherheit, mehr Komfort und größerer Energieeffizienz“, fasst Elektrofachmann Detlef Lamers zusammen.
Kennwort: Rademacher
Fotos: Axel Breuer Plan B Fotografie