Auf nach Dortmund! Wo kaufen günstiger ist als Miete zahlen …
Die Nachfrage nach Kaufimmobilien boomt: Im April 2021 gingen auf Immoscout 24 72 Prozent mehr Kontaktanfragen für Eigentumswohnungen ein als im Vorjahr. Für Mietwohnungen stieg die Nachfrage im Vergleichszeitraum um 19 Prozent. Der Traum vom Eigenheim scheint sich während der Corona-Pandemie bei den Deutschen weiter verstärkt zu haben. .
Doch angesichts steigender Immobilienpreise stellt sich die Frage: Wo lohnt es sich zu kaufen, und was kann ich je nach Budget erwarten? Eine Analyse von Immoscout für 40 deutsche Großstädte zeigt die großen regionalen Unterschiede auf: Während in den großen Metropolen ein Budget von 800 bis 1000 Euro inzwischen sowohl bei Kauf als auch bei der Miete nur noch für eine Ein- bis Zweizimmerwohnung reicht, finden sich in Städten wie Dortmund, Heidelberg und Kassel noch bezahlbare Wohnungen, die Platz für die Familie bieten.
Immoscout 24 hat für das Jahr 2020 ausgewertet, wie viel Quadratmeter Wohnfläche sich Suchende in Deutschland zur Miete beziehungsweise zum Kauf leisten können. Auf Basis des vom Statistischen Bundesamt angegebenen durchschnittlichen Nettohaushaltseinkommens in Deutschland und den durchschnittlichen Wohnkosten hat der führende Marktplatz für Immobilien eine Nettokaltmiete zwischen 800 und 1000 Euro sowie eine vergleichbare Kaufpreisspanne zwischen 217.000 und 272.000 Euro ermittelt.
Für diese bis 272.000 Euro finden Suchende in Dortmund eine Eigentumswohnung, die im Schnitt 99 Quadratmeter misst und damit im Städtevergleich die größte Wohnfläche bietet. Dicht dahinter folgen Essen mit durchschnittlich 96 Quadratmeter großen Eigentumswohnungen sowie Bochum mit 91 Quadratmetern. Auch in Braunschweig und Kassel finden sich im Budgetrahmen von 800 bis 1000 Euro Wohnungen, die mit knapp 90 Quadratmetern ausreichend Platz für eine kleine Familie bieten. Anders sieht es dagegen in den deutschen Top-Metropolen aus. In München gibt es für das gleiche Budget nur ein Single-Apartment zum Kauf mit 33 Quadratmetern. In Frankfurt/Main, Berlin, Stuttgart und Hamburg können sich Suchende für 270.000 Euro nur noch maximal 60 Quadratmeter große Eigentumswohnungen leisten.
„Durch die Pandemie hat das eigene Zuhause für viele weiter an Bedeutung gewonnen. Das spiegelt sich in einem starken Nachfrageschub nach Eigentumswohnungen wider. Gerade auf dem Land, aber auch in einzelnen Großstädten kann es sich bei den aktuell niedrigen Zinsen lohnen, die monatlichen Mietkosten lieber in die Finanzierung eines Eigenheims zu investieren. Käufer sollten dabei genau prüfen, ob die Wunschimmobilie über einen längeren Zeitraum zur individuellen Lebensplanung passt und sich in 30 Jahren noch gut finanzieren und bewirtschaften lässt“, sagt Ralf Weitz, Geschäftsführer von Immoscout.
Vergleicht man die durchschnittliche Größe der Wohnungen, je nachdem, ob man das Budget in die Miete oder in eine Finanzierung steckt, zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede. In Heidelberg und Dortmund lohnt sich der Kauf: Fürs gleiche Budget misst eine Eigentumswohnung 5 bis 6 Quadratmeter mehr als die vergleichbar teure Mietwohnung. Wer dagegen in Oldenburg eine Wohnung mietet, statt sie zu kaufen, bekommt 31 Quadratmeter mehr Wohnfläche. In Regensburg beträgt die Differenz immerhin noch 19 Quadratmeter – ein extra Kinder- oder Arbeitszimmer sind hier bei der Mietoption inklusive. Und bei einer Angebotskaltmiete zwischen 800 und 1000 Euro findet sich in Kassel eine im Schnitt 103 Quadratmeter große Mietwohnung. Mehr Fläche wird in keiner anderen der untersuchten Städte angeboten.
Mit den besten Grüßen aus München – und passen Sie auf sich auf!
Florian Peter
flop@flop-pm.de