Liebe Leserinnen, liebe Leser!
unsere April-Ausgabe widmet sich einem zentralen Thema der Energiewende: der kommunalen Wärmeplanung. Die Wärmeversorgung war 2023 für mehr als ein Drittel des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Mit dem Anfang 2024 in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetz liegt die Verantwortung für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung nun bei den Städten und Gemeinden. Bis zum 30. Juni 2026 müssen Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern einen Wärmeplan erstellen, während kleinere Kommunen bis zum 30. Juni 2028 Zeit haben. Digitale Zwillinge könnten dabei helfen, die Wärmeplanung datenbasiert zu gestalten.
Unabhängig davon, wie eine neue Regierung in Berlin das Gebäudeenergiegesetz, das sogenannte „Heizungsgesetz“, weiterentwickeln wird: Es steht außer Frage, dass Wärmepumpen eine tragende Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 spielen. In unserem Special „Wärmepumpe“ stellen wir Ihnen aktuelle technische Entwicklungen vor.
Doch auch andere erneuerbare Energien bleiben essenziell: Pellets, Windenergie und Photovoltaik sind weitere wichtige Bausteine der Energiewende. Besonders der Windenergieausbau gestaltet sich oft herausfordernd. Projektentwicklungen sind aufwendig und nicht selten unausgewogen. Hier könnte Flächenpooling eine Lösung sein. Zudem erweitert die 2023 eingeführte sogenannte Gemeindeöffnungsklausel den kommunalen Handlungsspielraum: Städte und Gemeinden können nun auch dann Windenergiegebiete ausweisen, wenn die entsprechenden Regionalpläne keine Vorranggebiete vorsehen.
Ein weiteres wichtiges Ziel: Bis 2030 sollen Wärmenetze zu 50 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Mögliche Wärmequellen sind Großwärmepumpen, Solarthermie oder Abwärme. In vielen Regionen laufen derzeit Planungen, um Wärmenetze weiter auszubauen.
Ob Effizienzmaßnahmen im Bestand, klimafreundlicher Neubau oder nachhaltige Stadtentwicklung – umfangreiche Förderprogramme und Beratungsangebote stehen den Kommunen zur Verfügung. Der „Zukunftskompass Wärme“ des Freistaats Bayern bietet beispielsweise einen Überblick über zentrale Fördermöglichkeiten, von KfW-Krediten für nachhaltiges Bauen bis hin zu Zuschüssen für die energieeffiziente Sanierung kommunaler Gebäude.
Wir laden Sie ein, mit uns die aktuellen Herausforderungen und Chancen der kommunalen Wärmewende zu diskutieren. Lassen Sie uns gemeinsam Strategien entwickeln, um unsere Städte und Gemeinden zukunftsfähig zu gestalten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen,
Ihre
Christel Neumann