Axians Infoma verleiht Innovationspreis 2025
Ulm, 19. November 2025 – Auch in diesem Jahr vergab das Ulmer Softwareunternehmen Axians Infoma wieder seinen Innovationspreis, mit dem vorbildliche Projekte der Verwaltungsmodernisierung gewürdigt werden. Den Hauptpreis erhielt 2025 die Stadtverwaltung Bad Dürkheim. Ihr KI-gestützter Rechnungsworkflow automatisiert Erfassung, Verteilung und Vorkontierung von Eingangsrechnungen und sorgt so für deutlich kürzere Durchlaufzeiten und weniger manuelle Schritte. Als weitere Finalisten ausgezeichnet wurden zudem das Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis mit den „Digitalen Scouts“, einem partizipativ angelegten Programm für agiles Prozessmanagement und Digitalisierung, sowie die Stadt Fürth mit einer Lösung zur automatischen E-Rechnungsadressierung über die Leitweg-ID. Diese reduziert Weiterleitungen in Poststellen und Vorzimmern und beschleunigt die Bearbeitung. Die Übergabe der Preise erfolgte am 18. November im Rahmen eines Roundtable-Gesprächs in Frankfurt am Main.
Juror Prof. Dr. Jens Weiß von der Hochschule Harz ordnet ein: „Bad Dürkheim liefert mit der KI-gestützten Automatisierung der Rechnungsverarbeitung ein Referenzbeispiel für spürbare Entlastung und nachweisbare Effizienzgewinne. Saarlouis überzeugt mit der partizipativen Verankerung von Prozessmanagement als Basis für weitere Digitalisierungsschritte. Und Fürth zeigt, wie die intelligente Nutzung der Leitweg-ID die Bearbeitung von E-Rechnungen strukturell beschleunigen kann.“
Gewinner 2025: Stadt Bad Dürkheim
Die Stadtverwaltung Bad Dürkheim hat in den vergangenen Monaten den gesamten Eingangsrechnungsprozess mit den Infoma Smart Add-ons digitalisiert. Der Invoice Service liest hierbei automatisch Kopfdaten wie Betrag, Fälligkeit und Rechnungsnummer per OCR-Texterkennung aus, der Routing Service leitet Belege anschließend an die zuständigen Stellen weiter und der Accounting Service schlägt Kontierungen (unter anderem Sachkonto, Kostenstelle, Kostenträger) vor. Hierbei gibt das System jeweils nachvollziehbare Wahrscheinlichkeiten an, sodass das „human-in-the-loop“-Prinzip gewahrt bleibt und die Mitarbeitenden gegebenenfalls eingreifen können. In einem Pilotversuch wurden so 92 von 100 geprüften Rechnungen korrekt einem passenden Teilworkflow zugeordnet. Insgesamt werden im laufenden Betrieb inzwischen über 90 Prozent der Belege automatisch richtig verteilt. Das zugrundeliegende Machine-Learning-Modell wurde hierfür auf Basis von rund 23.000 echten Rechnungen trainiert und anschließend nahtlos in die bestehenden Workflows integriert. Die Mitarbeitenden in Bad Dürkheim berichten entsprechend von spürbar weniger manuellen Schritten und verkürzten Durchlaufzeiten.
Finalisten: Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis und Stadt Fürth
Mit den „Digitalen Scouts“ hat das Gesundheitsamt Saarlouis ein innovatives, kooperatives Prozess- und Digitalisierungsmanagement etabliert. Umfassende Lean-Workshops, Ist-Analysen und ein Maßnahmenplan führten hier zu validierten Prozessen, definierten KPIs und einem gestärkten Rollenverständnis. Als Besonderheit kamen kreative Methoden wie sogenanntes „Serious Play“ mit Klemmbausteinen zum Einsatz, um eine gemeinsame Zukunftsvision zu entwickeln und die Mitarbeitenden aktiv einzubinden.
Die Stadt Fürth nutzt wiederum inzwischen die Leitweg-ID in den E-Rechnungsdaten, um Belege automatisch an das richtige Amt oder Team zu adressieren. Bedingungen in den Teilworkflows prüfen dabei die ID und leiten die Rechnung direkt an die Verteilung beziehungsweise Prüfung weiter. Belege ohne oder mit fehlerhafter Leitweg-ID werden zudem prozesssicher abgefangen. Ziel des neuen Workflows ist es, den manuellen Weiterleitungsaufwand in der zentralen Poststelle und den Vorzimmern zu minimieren und die Durchlaufzeit je Beleg zu reduzieren.
„Die diesjährigen Preisträger zeigen, wie sich zwei starke Hebel der Verwaltungsmodernisierung ergänzen: Automatisierung durch KI, dort wo heute noch viele Handgriffe nötig sind, und intelligentes Prozessmanagement, das Organisationen dauerhaft effizienter gestaltet“, so Holger Schmelzeisen, Geschäftsführer von Axians Infoma. „Uns beeindruckt, wie konsequent die Gewinner und Finalisten technologische Möglichkeiten in robuste Abläufe mit klar messbaren Effekten auf Qualität und Geschwindigkeit übersetzt haben.“
Foto: v.l.: Carolin Krämer (Stadt Fürth), Prof. Dr. Jens Weiß (Hochschule Harz), Claudia Kling (Stadtverwaltung Bad Dürkheim), Maik Sokolowski-Kühn (Stadtverwaltung Bad Dürkheim), Alexander Schaeff (Chefredakteur Kommune21 /Moderator), Steffen Schanz (Axians Infoma), Holger Schmelzeisen (Axians Infoma)

