Steht der Diesel vor dem Aus? Angesichts drohen – der Dieselfahrverbote setzen immer mehr Kommunen auch bei ihren eigenen Fuhrparks auf alternative an Triebe. Und auch im Nutzfahrzeug-Sektor gibt es inzwischen erprobte E-alternativen zu Verbrennern. dank Förderprogrammen von Bund und Ländern rechnet sich der Elektro-Umstieg für Städte und Gemeinden.
Einige Kommunen haben den Umstieg schon in Angriff genommen und rüsten ihre Fahrzeugflotten auf umweltfreundliche, emissionsfreie Antriebe um. Die Bundesstadt Bonn ist einer der Vorreiter in Sachen E-Mobilität. „Der Einsatz von Elektrofahrzeugen in unserer Stadt wird absehbar zunehmen. Unser Fuhrparkmanagement prüft bei jeder Fahrzeugbeschaffung, ob für die jeweilige spezielle Nutzung die technischen Anforderungen am Markt schon zur Verfügung stehen“, sagt Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Bonn setzt dabei auf den Streetscooter, der sich als DHL-Transporter bereits bewährt hat.
Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, betont die Vorbild-Funktion der Kommunen: „Sie nehmen gerade bei der Etablierung dieser neuen, klimaschonenden und emissionsarmen Mobilitätsform eine Schlüsselrolle ein. Sie sind Multiplikatoren innovativer und nachhaltiger Konzepte und Technologien.“ Das Laden über eine Ladesäule in Verbindung mit Solarenergie hilft sogar beim Energiesparen. Kommunen haben aufgrund von Verwaltungsgebäuden und Hallen oft reichlich Flächen für Solarkollektoren. Aber auch sonst sind die Stromer günstiger im Unterhalt als Benziner oder Diesel. Einen Motorblock, der regelmäßig gewartet werden muss, gibt es ja nicht.
Inzwischen sind zehn Streetscooter im Bonner Fuhrpark unterwegs. Eine Batterieladung des Work L reicht bis zu 205 Kilometer nach Neuem Europäischen Fahrzyklus. Die maximale Zuladung liegt bei 905 Kilogramm. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind ganz im Sinne der Erfinder: Denn Flexibilität ist beim Street scooter Programm. Ob mit Pritsche, mit Box oder mit Kipper – für jeden Einsatzbereich lässt er sich konfigurieren. „Wir bauen kein Auto, sondern ein Werkzeug auf Rädern. Die Kunden können ihren Streetscooter individuell zusammenstellen, sagt Streetscooter-Geschäftsführer Professor Dr. Achim Kampker. „Im Bereich der elektrischen leichten Nutzfahrzeuge sind wir so Marktführer geworden.“
Neben den flexiblen Aufbauten ist der Streetscooter aber auch stabil gebaut – eben ein wahres Arbeitspferd. Alle angebauten Fahrzeugteile sind aus einem speziellen Gewebekunststoff gefertigt. Rost ist kein Thema, kleinere Beulen und Kratzer machen dem Streetscooter nichts aus und sind kaum zu sehen. Wenn doch einmal ein Karosserieteil ausgetauscht werden muss, geht das durch den modularen Aufbau nach dem Baukastensystem schnell und kostengünstig. In Aachen arbeitet das Team um Achim Kampker längst an der nächsten Fahrzeuggeneration. Auf der IAA war mit dem Work XL erstmals die nächstgrößere Generation zu sehen. Hier stehen 20 Kubikmeter Laderaumvolumen und 1150 Kilogramm Nutzlast auf dem Datenblatt, bei 200 Kilometern Reichweite.
Kennwort: Streetscooter
Fotos: Streetscooter