Betreiber von älteren Blockheizkraftwerken, die bisher mit Erdgas betrieben wurden, stehen häufig vor folgendem Problem: die Förderung nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) läuft aus. Mangels alternativen werden technisch einwandfreie Motoren ausgetauscht oder ohne Förderung betrieben.
Eine sinnvolle und wirtschaftliche Alternative dazu bietet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Damit eine Anschlusslösung für das BHKW möglich ist, gibt es die gesetzlich verankerte Option zur sogenannten Leistungsübertragung. Alexander Grad, Vertriebsexperte bei der BMP Greengas GmbH, weiß: „Das macht den Einsatz von umweltfreundlichem Biomethan für ältere Blockheizkraftwerke noch über Jahre hinweg wirtschaftlich. Diese Möglichkeit und die im Hinblick auf die Förderung ideale Ausgestaltung solcher Projekte wird allerdings nur selten betrachtet, denn sie ist nur wenigen Betreibern bekannt.“
Ein relativ altes Blockheizkraftwerk, das mit Biomethan nach EEG 2009 oder 2012 betrieben wird, kann diese guten Konditionen unter bestimmten Voraussetzungen auf ein anderes Blockheizkraftwerk übertragen, wenn es selbst den Betrieb einstellt. „Das kommt vor, wenn sich beispielsweise eine Investition zum Erhalt einer alten EEG-Anlage für eine zu geringe Restlaufzeit nicht mehr lohnt“, erklärt Alexander Grad. „Das Tolle ist: Wenn diese guten Förderkonditionen auf ein BHKW übertragen werden, das vor dem 1. August 2014 in Betrieb gegangen ist, dann geht es nicht nur um die geringe Restlaufzeit der Förderung des abgebenden BHKW. Die 20-jährige EEG-Förderung gilt ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des empfangenden BHKW, wenn es fortan Biomethan einsetzt.“ Auch für Standorte, an denen bis dato noch kein BHKW betrieben wurde, bietet die EEG-Leistungsübertragung einen Weg, langfristig attraktive Wärmepreise zu realisieren: Ein vor dem Sommer 2014 in Betrieb genommenes Erdgas-BHKW kann an einen neuen Standort versetzt und dort durch eine Leistungsübertragung zur Alt-EEG-Anlage gemacht werden.
Die Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH hat jüngst von der Möglichkeit der Leistungsübertragung profitiert. Ihr Blockheizkraftwerk ging 2011 mit Erdgas in Betrieb und wurde bis Mitte 2018 nach KWKG gefördert. Gemäß der Leistungsübertragung nach EEG 2017 kann dort jetzt bis 2031 die Förderung nach EEG 2009 in Anspruch genommen werden. „Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz haben im Verlauf der vergangenen Jahre einen hohen Stellenwert eingenommen. Diese Möglichkeit der Leistungsübertragung ist für uns also ideal“, erklärt Thomas Reiß, Leiter Energiebeschaffung & Vertrieb der Stadtwerke Amberg. „Mit der Leistungsübertragung und Förderoptimierung des BHKW-Betriebs mit Biomethan haben wir jetzt die wirtschaftlichste Lösung für unsere Wärmeerzeugung gefunden.“
Die BMP Greengas GmbH kennt als einer der größten Vermarkter von Biomethan viele Betrei – ber von Blockheizkraftwerken. „Daher sind wir in der Lage, diejenigen zusammenzubringen, die durch die Leistungsübertragung profitieren“, so Alexander Grad. „Durch unsere guten Kontakte zu vielen BHKW-Betreibern – eben auch zu denen, die den Betrieb einstellen – können wir eine Leistungsübertragung für jene ermöglichen, die die genannten Voraussetzungen erfüllen.“ Der Grundgedanke, der dahintersteckt, ist, einen Mindestbestand an mit Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerken zu erhalten. „Das trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß weiter zu verringern und nachhaltige Lösungen am Markt zu halten“, so Grad. „Wir wollen dazu beitragen, denen, die sie nutzen können, diese Möglichkeit aufzuzeigen und so diesen Grundgedanken zu unterstützen.“
Kennwort: BMP
Foto: Stadtwerke Amberg