Das „Fit-for-55“-Gesetzespaket des „Green Deal“ der Europäischen Kommission enthält Entwürfe für zwölf Gesetzgebungsverfahren, die in den kommenden Monaten diskutiert, verhandelt und bis Ende des Jahres verabschiedet werden sollen. Neben dem Ziel einer Verringerung der Treibhausgasemissionen in Europa um mindestens 55 Prozent wird die Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 angestrebt. Das bedeutet: In knapp drei Jahrzehnten dürfen in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen nur noch minimale Restemissionen anfallen.
Das derzeit gültige Zwischenziel von 32,5 Prozent Energieeinsparung bis 2030 gegenüber 2008 wird nach Einschätzung der Kommission voraussichtlich um rund 3 Prozent verfehlt. Deshalb setzt die Kommission darauf, das Prinzip „Efficiency First“ – also den Leitgedanken, sparsam mit Energie umzugehen – in allen energieverbrauchsrelevanten Segmenten zu stärken. Einen besonderen Beitrag soll dabei die öffentliche Hand leisten, unter anderem über Sanierungsverpflichtungen für mehr öffentliche Gebäude. Um die Zielvorgabe für 2030 zu erreichen, wird in der aktualisierten Erneuerbare-Energien-Richtlinie vorgeschlagen, im Energiemix der EU das verbindliche Gesamtziel von derzeit 32 Prozent erneuerbare Energien, bezogen auf das Basisjahr 2008, auf 40 Prozent anzuheben. Die in Bearbeitung befindlichen Details zu Fit for 55 werden nationale Richtwerte enthalten, die angeben, welchen Beitrag die einzelnen Mitgliedstaaten leisten sollten.
Eine Rolle zur Erreichung der 40 Prozent wird die Kraftwärmekopplung (KWK) spielen, vor allem im Verbund mit Biogas. Die Blockheizkraftwerke des Typs XRGI des KWK-Spezialisten EC Power können mit zu 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Sie sind vollständig darauf vorbereitet und decken als modulierendes Einzelgerät mit vier Baugrößen den Leistungsbereich von 3 bis 20 Kilowatt elektrisch und 8 bis 40 Kilowatt thermisch ab, kaskadiert bis 80/160 Kilowatt elektrisch/thermisch. Die Maschinen erfüllen die Auflagen für „Hocheffizienz“ nach behördlicher Definition. KWK mit diesem Prädikat erhalten eine bestimmte Förderung für die Einspeisung des elektrischen Stroms und sind des Weiteren von der Stromsteuer befreit.
Im Biogasbetrieb dekarbonisieren die XRGI-Aggregate die Stromerzeugung fast vollständig, doch auch bei einem Erdgasanschluss tragen sie dank Kraftwärmekopplung mit bis 50 Prozent zur CO2-Reduzierung bei. Für die Quote, die bei Fit for 55 Deutschland auferlegt wird, sind sie mehr als gerüstet. Die nachweisbare Emissionsminderung nach der Sanierung von Einrichtungen wie Verwaltungsgebäuden, Schulen, Sportstätten, Altenheimen oder Krankenhäusern sollte Betreiber öffentlich zugänglicher Einrichtungen mit Nachholbedarf in Sachen Energiewende dazu motivieren, ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz wahrzunehmen: Der Fußball-Bundesligist SC Freiburg entlastet nach entsprechenden Maßnahmen in den Stadionbauten auf Basis der EC-Power-BHKW die Umwelt von jährlich 25 Tonnen Kohlendioxid, das Caritas-Haus Feldberg um 77 Tonnen, die Gasregelstation Haiger um 28 Tonnen, ein Wohnpark der Stadtwerke Konstanz um 240 Tonnen, das Kloster Praglia um 40 Tonnen, der Verwaltungssitz Schloss Herborn um 11 oder etwa der Schulkomplex Solms um 36 Tonnen.