Nach dem „Bäderatlas“ der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen gibt es aktuell 5.545 Bäder – davon 2.405 Frei-, 2.739 Hallen- und 401 Kombibäder. Experteneinschätzungen zur Folge ist die Anzahl der Schwimmbäder in Deutschland damit seit der Jahrtausendwende nachweislich zurückgegangen. Dabei ist die Versorgung mit Schwimmbädern in Deutschland höchst heterogen. So gibt es in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg die wenigsten Schwimmbäder pro Kopf. Thüringen, Baden-Württemberg und Niedersachsen sind demgegenüber am besten versorgt. Als Ursache gelten u.a. Fachkräftemangel, marode Becken und hohe Energiepreise. Die Bäderallianz Deutschland spricht von einem milliardenschweren Sanierungsstau bei den Bädern. Dieser Entwicklung zum Trotz, sanierten die Stadtwerke Viernheim Anfang 2024 ihr „Waldschwimmbad“ von Grund auf. Bei der Flächenbefestigung kam ein ganz besonders wartungsarmer und zugleich optisch attraktiver Betonpflasterbelag zum Einsatz.
Das ursprünglich im Jahr 1961 im südhessischen Viernheim im Kreis Bergstraße erbaute Freibad wurde zuletzt in 2003 saniert. Damals erhielt es eine neue Wasseraufbereitungstechnik sowie neue Schwimmbeckenauskleidungen. Weil es aber durch die thermische Ausdehnung des Kunststoffes bei schwankenden Außentemperaturen immer wieder zu Rissbildungen kam, die stets aufwändig saniert werden mussten, entschieden sich die Verantwortlichen der Stadtwerke in 2023 dazu, die beiden Becken des Bades grundlegend zu sanieren. Um Rissbildungen zu vermeiden, stellte man neue Beckenkörper aus Edelstahl her, die aus einer komplett dicht verschweißten Einheit ohne Fugen bestehen. Um die Becken zu erneuern, musste in großem Umfang der Boden rund um die Becken abgetragen und erneuert werden. Auch die alten Pflasterflächen rund um die Becken fielen dieser Maßnahme zum Opfer und mussten in diesem Zuge neu angelegt werden.
Das Problem: leere Fugen mit Unkrautbewuchs
Marco Wühler vom Planungsbüro 3P Energieplan GmbH aus Viernheim beschreibt die Maßnahme: „Insgesamt galt es für die rund 1.500 m² großen Wegflächen einen neuen Belag zu finden. Gefordert war eine optisch ansprechende Oberfläche mit einer gefälligen Farbe, die sich in die natürliche Umgebung des Waldschwimmbades sowie in das Blau des Wassers in den Becken einfügt. Außerdem sollte der Belag wegen der unmittelbaren Nähe zu den Becken entsprechende Rutschfestigkeiten aufweisen. Weil wir in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit ausgespülten oder verunkrauteten Fugen hatten, war auch dies ein Thema für uns“, so Wühler.
Die Lösung: LoftConnect-Pflaster vom Betonwerk Pfenning
Nicht nur um ein regionales Produkt zu wählen, sondern auch wegen der sehr gut passenden Systemeigenschaften des LoftConnect-Pflasters vom nahe gelegenen Betonwerk Pfenning aus Lampertheim, entschieden sich die Planer für diese Lösung. Marco Wühler beschreibt: „Bei diesem System handelt es sich um ein Betonpflaster, bei dem die Fugen weder mit Sand oder Splitt, sondern mit dem dynamischen Hochleistungsfugenfüllstoff EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) verfugt werden. Die Steine sind bereits werkseitig damit ausgestattet. Gemäß der DIN 18318 ergeben sich stets normgerechte Fugenbreiten von ca. 4 mm. Das Fugenbild wirkt hier stets sehr sauber und durchgängig. Verlegt wurde das Betonsteinpflaster von der Martin Pfenning Söhne Bauunternehmung GmbH im Format 60 x 30 x 8 cm, wobei das Verlegemuster durch die Beckengeometrie nahezu vorgegeben war. Das Gute daran: Die Steine wurden für eine maschinelle Verlegung verlegegerecht palettiert geliefert. Überall, wo dies möglich war, funktionierte die Verlegung auch sehr gut“, so Wühler.
Vorteil: Bessere Handhabung im Badebetrieb
Der besondere Vorteil gegenüber anderen Pflastersystemen ergibt sich jedoch aus einem deutlich reduzierten Wartungsaufwand der Pflasterflächen. Hierzu Marco Wühler: „Der fugensandlose Ansatz lässt gerade im Beckenumgang auf eine verbesserte Handhabung im Badebetrieb hoffen. Täglich werden die Flächen rund um das Bad abgespritzt. Das Wasser kann der EPDM-Fuge nichts anhaben – die Fuge bleibt auf Dauer erhalten und das Unkraut hat hier so gut wie keine Chance. Die Rutschfestigkeit ergibt sich ohnehin aus den guten R-Werten einer Betonsteinoberfläche.“
Am 18.5.2024 wurde das Viernheimer Waldschwimmbad wiedereröffnet. Wie stellt sich die Anlage optisch dar? „Mit der Pflasteroberfläche im Farbton Kaschmir ist es uns recht gut gelungen, ein sehr hochwertiges und stimmiges Ambiente zu schaffen“, so Wühler. „Ob sich die EPDM-Fuge auf Dauer im Schwimmbadbetrieb bewährt, wird die Zukunft zeigen.“
Weitere Infos: www.beton-pfenning.de