Sei es im schulischen Bildungssystem oder im Gesundheitsbereich – in Vergleich zu anderen europäischen Ländern eilt Deutschland oftmals der Ruf nach ungenügender Digitalisierung voraus. Doch beim Bezahlen offenbart ein Blick in die Kommunen ein gegenteiliges Bild. Eine Infas-quo-Umfrage der Initiative Deutsche Zahlungssysteme (IDZ)1 in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund zeigt, dass auf Bürgerämtern und Behörden hierzulande das bargeldlose Zahlen insbesondere per girocard bereits zum Alltag gehört. Bei der Verbreitung der Kontaktlostechnologie gibt es jedoch noch Ausbaupotenzial.
Neun von zehn Kommunen setzen die bargeldlose Zahlung in der Verwaltung ein – egal in welcher Form. Im Jahr 2014 waren es im Vergleich noch 70 Prozent. Oftmals sind die größeren Kommunen beim Einsatz elektronischer Zahlungssysteme Vorreiter, doch die kleineren stehen ihnen nur wenig nach: Fast jede Kommune mit 50.000 Einwohnern und mehr (96 Prozent) setzt auf die bargeldlose Bezahlung in der Verwaltung.
„Dank bewährter und innovativer Zahlungssysteme, wie etwa der girocard, können Kommunen Bezahlprozesse beschleunigen und modernisieren sowie gleichermaßen dem steigenden Wunsch der Bürger nach der Zahlung mit Karte begegnen“, weiß Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der IDZ. Auf dem Bürgeramt wird deutlich: Die girocard steht dort heute wie schon im Jahr 2014 auf Platz 1 der elektronischen Zahlmöglichkeiten und ist nach dem Bargeld die beliebteste Bezahlform. In knapp jeder fünften Kommune hat die Corona-Pandemie das Bestreben nach Karte, Kontaktlos & Co. sogar noch verstärkt.
Auch die jährliche Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft zeigt, dass Verbraucher vor allem nach dem letzten Pandemie-Jahr bevorzugt kontaktlos mit der girocard zahlen. 60 Prozent aller girocard-Transaktionen wurden Ende 2020 berührungslos getätigt2. Ein Trend, dem auch die Kommunen nachkommen müssen. Von den Kommunen, die eine girocard-Zahlung auf ihren Bürgerämtern möglich machen, setzt zirka die Hälfte auch auf die berührungslose Variante. Die Digitalisierung macht auch beim Bezahlen in Behörden und Ämtern nicht Halt. Um dem Trend hin zur mehr Kontaktloszahlungen zukünftig gerecht zu werden, muss diese Technologie in der Verwaltung deshalb noch häufiger Einzug finden. Mehr Ergebnisse der Studie finden sich im Internet.